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Am Sonntag, 9. Juli war es soweit. Wir trafen uns zu unserem obligatorischen Jahresausflug um 9.30 Uhr an der Wache Oerlinghauser Straße. Pünktlich um 9.45 Uhr machten wir uns mit 39 Personen inkl. 5 Fahrer auf die Fahrt über die A 2 nach Minden zur Schachtschleuse. Dort, von einer zünftigen Blaskapelle empfangen, gingen wir ca. 300 m zur Anlegestelle. Es war schon interessant zu beobachten, was für ein reger Verkehr an einem Sonntag auf dem Mittellandkanal herrschte. |
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Nach kurzer Wartezeit legte unser „Dampfer“ an und wir gingen an Bord. Bei idealem Wetter genossen wir eine ca. zweistündige Fahrt auf dem Kanal. Leider konnten wir die neue Schleuse noch nicht befahren, weil sich die Fertigstellung um vier Monate bis zum August verzögert. So hat eben jede Region in Deutschland seinen Flughafen oder seine Staatsoper. Es gab an Bord für Jeden die Möglichkeit, in Ruhe eine Tasse Kaffee mit Kuchen oder ein Kaltgetränk zu verzehren, was auch gerne in Anspruch genommen wurde. Dann hielt die „Poseidon“ auf freier Strecke unter einer Brücke und wir durften eine Böschung zur Straße hoch gehen um unser nächstes Ziel anzusteuern. |
Nach gut einem Kilometer Fußmarsch, den wir mit Rücksicht auf die älteren Kameraden gemächlich absolvierten, erreichten wir die alte Windmühle Südhemmern mit angeschlossenem Heimatmuseum und diversen Vorführungen alter Haus- und Handwerksarbeiten, die Jeder, je nach Interesse, besichtigen konnte. Diese Anlage wird vom dortigen Heimatverein betreut und machte schon beim Eintreffen einen sauberen, gepflegten Eindruck. Hut ab vor diesem aufwendigen Engagement. Unter dem alten Baumbestand waren mehrere Sitzgruppen angebracht, die sofort und gerne in Beschlag genommen wurden. |
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Es waren Verkaufsstände aufgebaut, wo wir Kaffee oder Tee mit selbstgebackenem Butterkuchen, frischem Brot mit Griebenschmalz oder Hausmacher-Leberwurst kaufen konnten. Nachdem wir uns gestärkt hatten, wurde das Heimatmuseum besichtigt. Bei den verschiedenen Vorführungen kamen schon bei einigen Erinnerungen auf; kannte man doch die Hergänge noch aus früherer Zeit. Es waren alte Küchenmaschinen, Butterschleudern, Spinnräder, Webstühle etc. aufgebaut und alles wurde, so wie es früher war, mit großer Sachkenntnis vorgeführt. In einem Raum war eine „Volksschul-Klasse“ nachgebaut, wie wir sie noch alle kannten. Schulbänke aus abgewetztem Holz, im Pult das eingelassene Tintenfass für den Federhalter. Die große Wandtafel, auf der noch mit Kreide geschrieben wurde und selbst der „Knüppel“ fehlte nicht. Alles sehr detailgetreu dargestellt. Man hätte das alles noch stundenlang betrachten können, wenn nicht terminbedingt das nächste Ziel gewesen wäre. |
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Wieder ging es ca. 1,5 Km zu Fuß zur Bahnhaltestation Südhemmern. Uns erwartete die Fahrt mit der historischen, preußischen Dampfeisenbahn zurück nach Minden-Oberstadt. Der Zug kam nicht ganz pünktlich, aber er kam. Was man von der Deutschen Bahn AG ja nicht immer behaupten kann. Schnaufend kam das Gefährt zum stehen und wir durften wählen zwischen I., II. oder III. Klasse. I. Klasse war gepolstert, II. und III. Klasse waren rustikal in Holz, aber alles super in Schuß gehalten wofür auch in diesem Fall ein Verein von Hobby-Eisenbahnern viel Zeit und Idealismus investiert. |
Nach einer schönen, beschaulichen Eisenbahn-Fahrt kamen wir nach einer dreiviertel Stunde an der Bahnstation Minden-Oberstadt an. Unsere aktiven Kameraden holten die Fahrzeuge von der Schachtschleuse zur Bahnstation, weil für einige der älteren Kameraden wäre der Rückweg doch beschwerlich geworden. Das muss nicht sein. Wir besetzten die Fahrzeuge und fuhren über die A 2 zurück zum Standort Bad Salzuflen, Oerlinghauser Straße. Rundum ein gelungener Ausflug.
Unser Dank gilt dem Kameraden Rainer Busse, der im Vorfeld viel Arbeit in die Planung gesteckt und diesen Ausflug vorzüglich organisiert hat, den aktiven Kameraden, die sich (immer wieder gern) als Fahrer zur Verfügung gestellt haben sowie der Wehrführung für ihr Entgegenkommen. |