Lippische Einheiten der Bezirksreserve vor Ort – unglaubliche Unterstützung durch die Bevölkerung
Am Freitag, dem 07.06.2013, wurde die Bezirksreserve des Regierungsbezirkes Detmold zur Hochwasserlage in Schönebeck (südlich von Magdeburg) gerufen. Mit dabei waren viele lippische Einheiten, darunter auch die Löschgruppen Wülfer-Bexten (LF 10/6), Lockhausen (Gerätewagen Logistik), Retzen (MTF) und Wüsten (MTF). Am Freitag um 12 Uhr fuhr der Verband von FAZ Lemgo in Richtung Schönebeck ab und wurde dort am Bereitstellungsplatz der Bezirksreserve Detmold (Regierungsbezirk Detmold) in die Einsatzabschnitte eingeteilt.
Der GW Lgistik aus Lockhausen erhielt die Aufgabe, die am zentralen Punkt in Schönebeck gepackten Sandsäcke an die Einsatzstellen zu befördern.
Die Kräfte aus Wülfer-Bexten, Retzen und Wüsten wurden zusammen mit einer Einheit aus Helpup (LF 16/TS), einem Rüst- sowie Schlauchwagen aus Horn-Bad Meinberg sowie Barntrup und einem ELW an die Kindertagesstätte Regenbogen an der Wilhelm-Helge-Str. verlegt. Dort hatte sich das Hochwasser der Elbe den Weg durch einen anderen Ortsteil und über einen mehrspurigen Schienenstrang den Weg in den Solgraben gebahnt, der von einem kleinen Bach zu einem großflächigen See angewachsen war. Das Wasser bedrohte nun die örtliche Kindertagesstätte, eine Druckerei, eine Abwasserpumpstation sowie viele Wohnhäuser.
Zunächst bestand die Aufgabe des von Marc Frodermann geführten vorgenannten Zuges 41 darin, mit Hilfe eines weiteren Zuges aus Bielefeld und eines mit Pumpen ausgestatteten Zuges des THW aus Hessen, die örtliche Feuerwehr aus der Einsatzstelle herauszulösen und den bereits errichteten Damm aus Sandsäcken zu halten. Hinzu kam die Schwierigkeit, dass das Wasser unter dem Damm und dem Kindergartengelände hindurch über die Regenwasserkanäle auf die Straße drückte. Es zeichnete sich ab, dass der Damm in seiner zu dem Zeitpunkt aktuellen Form nicht halten würde. Daher erging eine entsprechende Rückmeldung an die Einsatzleitung und ein Aufruf an die Bevölkerung an die Bevölkerung, bei der Verstärkung des Dammes mitzuhelfen. Innerhalb kürzester Zeit waren hunderte zivile Helfer zur Stelle, die in langen Menschenketten den Sandsackdamm massiv erweiterten. Die Anlieferung der Sandsäcke erfolgte ebenfalls allergrößtenteils privat. Vom Dachdeckerbulli über Unimogs bis hin zu 40-Tonnern, Treckern und Containern wurde alles herbeigeschafft, was Mensch und Material transportieren konnte. Nur durch diesen massiven Einsatz der örtlichen Bevölkerung und die enorme Hilfsbereitschaft gelang es schließlich, einen stabilen Damm zu errichten.
Durch Einsatz der Pumpen der Feuerwehr und insbesondere der großen Pumpe des THW gelang es, dass durch die Kanäle auf die Straße drückende Wasser hinter den Damm zurück zu fördern. In der Nacht von Sonntag auf Montag stellten wir einen Abfall des Wasserpegels um 30 cm fest, sodass sich die Situation ein wenig entspannte. Im Verlaufe des Montags und Dienstags nahm die Entspannung weiter zu, sodass die Einsatzstelle am Mittwoch Morgen geräumt werden konnte.
Am Mittwoch wurden die Besatzungen der Fahrzeuge erneut getauscht. Der Zug 41 wurde an die Einsatzstelle “Alte Fähre” verlegt. Dort ging es darum, den durch Sandsäcke verstärkten Damm eines Nebenflusses der Elbe zu kontrollieren und bei Bedarf schnell einzugreifen. Diese Einsatzstelle wurde am Freitag verlassen und der Einsatz beendet.