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Großbrand in Schötmar ist gelöscht

Geschrieben am 23. September 2019 von Daniel Hobein

Feuerwehr Bad Salzuflen ist drei Tage im Dauereinsatz. Ein Werkstatthalle ist vollständig ausgebrannt. Das Wohnhaus konnte zum Teil gerettet werden

Es ist einer der größten Einsätze der Bad Salzufler Feuerwehr der letzten Jahrzehnte: Der Großbrand in Schötmar ist gelöscht. An einer Rampe eines Werkstattgebäudes an der Ladestraße lagerten Paletten, die am Samstagabend noch aus unbekannter Ursache gegen 18.50 Uhr in Flammen aufgingen. Das Feuer griff direkt auf die angrenzende Halle über.

Noch auf der Anfahrt erhöhten die Einsatzkräfte auf das Stichwort Großbrand (Feuer 4). Besucher des benachbarten Kiliansfestes hatten sich derweil auf der Zufahrt zu dem Gebäude platziert, um mit ihren Smartphones Bilder und Videos von dem Brand zu machen. Die Feuerwehr verschaffte sich mittels Martinshorn Gehör und Platz. Das war auch dringend nötig, denn binnen weniger Minuten fraß sich das Feuer weiter durch das Gebäude. Eine schwarze Rauchwolke war über viele Teile OWLs zu sehen. Ein Ehepaar, dass sich im seitlichen Teil des Komplexes befand, konnte unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

Probleme machten in der Halle gelagerte Gasflaschen, die zwischenzeitlich aufgrund der hohen Temperaturen explodierten. Da die Eigensicherung Vorrang hatte, gingen die Wehrleute auf Distanz. Um genügend Kräfte vor Ort zu haben, wurde Vollalarm für die gesamte Großgemeinde Bad Salzuflen ausgelöst. Weitere Kräfte aus Lippe unterstützten bei der Bekämpfung des Brandes. Nachdem die erste Halle nicht gehalten werden konnte, griff das Feuer auch auf den benachbarten Teil über. Die Einsatzkräfte brachten verschiedene Schaumwerfer in Position. Das Gebäude wurde komplett in einen Schaumteppich gehüllt. Weiteres Schaummittel aus den Kreisen Lippe, Minden-Lübbecke, Herford, Paderborn sowie der Stadt Bielefeld wurde geordert und mittels Gabelstaplern vom Ablageplatz nach vorne zur Einsatzstelle gebracht. Im Inneren der Halle sorgten Kunststoffpellets und Paletten dafür, dass das Feuer immer wieder neue Nahrung fand. Mit vereinten Kräften wurde bis zuletzt versucht, das Wohngebäude zu retten. Es wurde jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen. Die beiden Hallen brannten vollständig aus.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung im Umkreis von 800 Metern um die Einsatzstelle herum aufgerufen, aus Sicherheitsgründen Fenster und Türen geschlossen zu halten. Entsprechende Warnungen sind über Apps „NINA“, „KatWarn“ und den Twitter-Kanal der Bad Salzufler Feuerwehr verbreitet und immer wieder aktualisiert worden. Durch den Messzug Lippe wurde eine mögliche Belastung der Luft geprüft. Hierbei sind keine nennenswerten Schadstoffe gemessen worden. Die Ergebnisse sind unbedenklich. Das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) hat weitere Überprüfungen von Luft und Boden vorgenommen. Ergebnisse liegen der Feuerwehr jedoch nicht vor.

Das Technische Hilfswerk sowie die Firmen Collé und Ellerbrok aus Bad Salzuflen rückten mit schweren Gerät an. Bagger wurden zur Einsatzstelle gebracht, um sukzessive die abgebrannten Hallenteile abzutragen. Anschließend wurde der noch heiße und qualmende Schutt abgelöscht. Weitere Einheiten des THW aus Lemgo, Detmold, Bielefeld, Bünde, Vlotho und Gütersloh wurden hinzugezogen. Die Feuerwehrmitglieder, die bis zur Belastungsgrenze arbeiteten, wurden regelmäßig in ihren Positionen von ihren Kameraden getauscht, um für einen kurzen Moment ihre Kräfte zu sammeln. Dafür sorgte auch das Team des Kanu-Verleihs „Rio Negro“, die sich nahezu rund um die Uhr mit Essen, Getränken und Pausenmöglichkeiten um die Einsatzkräfte gekümmert haben. Dafür danken wir noch einmal ausdrücklich!

Die hauptamtlichen Kräfte und die Löschgruppe Lockhausen stellten während des gesamten Einsatzes den Grundschutz für die Stadt Bad Salzuflen sicher. Noch bis in den Montag hinein waren die Kräfte mit dem Abriss und dem Ablöschen der Halle beschäftigt. Am Montagmorgen konnte die Warnung der Bevölkerung aufgehoben werden – der aufsteigende Rauch hatte deutlich abgenommen.

Am Montagabend um kurz nach 22.00 Uhr konnte der Einsatz für die Feuerwehr beendet werden. Der Schutt wird in Kürze von einer Fachfirma entsorgt. Insgesamt waren knapp 200 Einsatzkräfte bei dem Großbrand in Schötmar beteiligt. Zur genauen Schadenshöhe und Brandursache hat die Kriminalpolizei am Montagmorgen die Ermittlungen aufgenommen.

Wir danken allen Kameraden der Feuerwehr für ihren unermüdlichen Einsatz, dem THW, den Kollegen des Rettungsdienstes und den Ordnungsbehörden für die gute und enge Zusammenarbeit!


Der Bevölkerungsschutz des Kreises Lippe informiert: Eine Gefährdung von Personen, die mit den Niederschlägen in Kontakt gekommen sind, ist nicht anzunehmen. Ein Einatmen der Stäube sollte dennoch vermieden werden. Für Rückfragen steht der Bürgerservice des Kreises Lippe als Ansprechpartner unter 05231 – 62-300 zur Verfügung.

@ www.lippeschutz.de

Unsere Fotostrecke zum Großbrand an der Ladestraße


Video zum Großbrand an der Ladestraße

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