In den frühen Morgenstunden (05:59 Uhr) wurde der Löschzug Schötmar / Werl-Aspe zusammen mit den hautpamtlichen Kräften, dem Kommandodienst und der Löschgruppe Wülfer-Bexten zu einem Feuer 3 in einem Mehrfamilienhaus an der Oerlinghauserstr. alarmiert. Da das Gebäude vor dem Abbruch steht, konnte dort eine realistische Übung durchgeführt werden.
Die zuerst eingetroffenen hauptamtlichen Kräfte haben bereits die Wasserversorgung bis vor das Haus sichergestellt. Einsatzleiter Martin Brummermann, erkundete die Einsatzstelle und befragte die Anwohner wie viele Personen sich noch in dem Haus aufhielten. Das Feuer brach im Keller aus – vier Personen wurden vermisst. Zwei davon machten sich an den Balkonen im zweiten und dritten Obergeschoss bemerkbar.
Aufgrund der Alarm- und Ausrücke Ordnung rückte der Löschzug zunächst mit einem Mannschaftstransportwagen aus, um den Sicherheitstrupp für die hauptamtlichen Kräfte schnellstmöglich bereitzustellen. So rückte das MTF mit 3 Kräften aus und bekam die Lage vom Einsatzleiter geschildert. Der angerückte Trupp musste sich in kürzester Zeit ausrüsten: Die Atemschutzmasken konnten während der sehr kurzen Anfahrt aufgesetzt werden. Die Atemschutzgeräte wurden von der TLK sowie die Schlauchleitung vom nun eingetroffenen Löschgruppenfahrzeug Schötmar – Werl/Aspe übernommen werden.
Der Einsatzleiter erteilte dem Gruppenführer des Löschgruppenfahrzeug den Befehl die dreiteilige Schiebleiter und vierteilige Steckleiter parallel in Stellung zu bringen, um die Personen von den Balkonen zu retten. Es wurden weitere Sicherheitstrupps bereitgestellt, da der erste Angriffstrupp bereits die zwei Wohnungen im Erdgeschoss abgesucht hat. Auf dem Weg in das erste Obergeschoss konnte eine Person im Treppenhaus aufgefunden werden, woraufhin diese sofort aus dem Brandrauch gerettet wurde. Zur gleichen Zeit konnten die zwei Personen über die in Stellung gebrachten zwei Leitern gerettet werden – die Besatzung der Tanklöschfahrzeuges unterstütze hier bei der Vornahme der Leitern.
Eine der geretteten Personen teilte mit, dass sich ein Kleinkind in der rechten Wohnung des ersten Obergeschosses aufhielt. Zielstrebig ging der Angriffstrupp vor und fand das Kleinkind und brachte es ebenfalls ins Freie. Derweil stellte die zusätzlich alarmierte Löschgruppe Wülfer-Bexten weitere Sicherheitstrupps. Da zwar alle gemeldeten Personen gerettet, aber es um diese Uhrzeit nicht sichergestellt werden konnte, wie viele Personen sich tatsächlich sich noch im Haus aufhielten, wurden die restlichen drei Wohnungen und das Dachgeschoss abgesucht.
Glücklicherweise handelte es sich bei dem von Markus Rehfisch und Dirk Weißbrich (Brandhaus Ausbilderteam) ausgearbeitetem Szenario um eine Übung. Durch ständige Fort- und Weiterbildung sowie realistische Übungen wird der Leistungsstand erkannt und optimiert.