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Feuerwehr probt im Stadtgebiet den Ernstfall

Geschrieben am 1. Mai 2023 von Daniel Hobein

An zwei Samstagen sind Einsatzkräfte der Wehr zu vier Übungsstellen unterwegs. Dabei wird die Leistungsfähigkeit der einzelnen Einheiten überprüft

Mit zwei Großübungen hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen ihre Leistungsfähigkeit überprüft. Der Einsatzleitwagen war dafür auf der Feuerwache als fiktive Leitstelle eingesetzt und schickte die Kräfte zu den vier im Stadtgebiet verteilten Szenarien. Und die hatten es in sich.

Nachdem vergangene Woche Samstag der erste Teil der ehrenamtlichen Einheiten ran durfte, übernahm dieses Mal die andere Hälfte. Die geprobten Situationen waren an beiden Tagen identisch. Aus diesem Grund wurde ein Redeverbot ausgesprochen, um keiner Löschgruppe und keinem Löschzug des zweiten Tages etwas zu verraten.

Organisiert wurde die Großübung von Mitgliedern der Löschgruppen Bad Salzuflen und Wüsten. Ein nur sehr kleiner Kreis war dabei in die gesamten Details eingeweiht. Alle übrigen mussten sich – wie im Realfall auch – von den Alarmierungen überraschen lassen. „Für uns sind die Übungen eine Art Wasserstandsmeldung, wie der Ausbildungsstand in den Einheiten ist und wo wir noch besser werden können“, sagte Feuerwehrchef Ralf Mensenkamp. Er und seine Stellvertreter haben sich bewusst an den Samstagen herausgehalten und erhalten von den Beobachtern nur ein Gesamtfazit. Und das fällt mit Ende der beiden Übungstage durchweg positiv aus. „Das Zusammenspiel funktioniert sehr gut“, betont Mensenkamp. Dabei haben die Planer bewusst darauf geachtet, dass alle Einsatzsituationen so real wie möglich sind.

Bereits vor zwei Jahren war der abbruchreife Werler Krug Schauplatz der bisher letzten Großübung der Feuerwehr. Dieses Mal wurden die Einsatzkräfte zu einem Feuer im zweiten Obergeschoss gerufen. Auch sollte sich hier noch eine Person im Gebäude befinden. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es deswegen zu dem leerstehenden Haus unweit der Bundestraße 239. Um die Sicherheit der Feuerwehrleute zu gewährleiten, wurde punktuell die Dorfstraße, Ecke „Grüner Sand“ gesperrt. Die meisten Autofahrer hatten dafür Verständnis. Richtig eng war die Lage auch am Bismarckturm in Wüsten, der erstmals im Rahmen einer Großübung der Feuerwehr eine Rolle spielte. Ein Passant war auf dem Bauwerk kollabiert und musste von den Einsatzkräften reanimiert werden. Anschließend ging es durch das schmale Treppenhaus ins Freie. Ebenfalls in Wüsten befand sich eine weitere Einsatzstelle. Die Kräfte der Feuerwehr wurden in die Straße „Pehlen“ zu einer technischen Hilfe gerufen. Ein Forstarbeiter war bei Arbeiten von einem Holzstapel verschüttet worden, sein Kollege hat sich aus Schock aus dem Staub gemacht. Die Kameraden hatten so gleich zwei Fälle, um die sie sich kümmern mussten. Dabei war das Vorgehen zur Befreiung des verunfallten Arbeiters bei jeder Löschgruppe eine andere. „Wir haben zwar unsere Standards, an die wir uns halten, trotzdem ist jede Einsatzlage anders und muss individuell bewertet werden“, erklärt Ralf Mensenkamp. Das galt auch für die Situation im Gerätehaus der Löschgruppe Bad Salzuflen. Hier wurde eine unklare Rauchentwickelung festgestellt, die die Einsatzkräfte auf den Plan rief. Vor Ort mussten in einem völlig verqualmten Raum mehrere Gasflaschen in Sicherheit gebracht werden. Der gespielte Notfall eines Kameraden brachte zusätzliche Dramatik in die Lage.

Nachdem alle vier Gruppen am Samstag jede Einsatzsituation durchgespielt hatten, war das Übungsende erreicht. Damit die Erkenntnisse aus der Großübung auch in einen Realfall überführt werden können, sollen alle Szenarien im Rahmen von Dienstabenden in den jeweiligen Einheiten noch einmal nachbesprochen. Auch für das kommende Jahr plant die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen wieder Großübungen, um im Ernstfall noch besser gerüstet zu sein.

Unser Video und die Bilderstrecke zu den Übungstagen:



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