Auf ein Rekordjahr blickt die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen zurück. Erstmals in der Geschichte der Salzufler wurden die Kräfte mehr als 900 Mal alarmiert. Das ist ein plus von rund 100 Einsätzen, im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders die Zahl der Hilfeleistungseinsätze ist deutlich gestiegen. Waren es 2022 noch 535 Einsätze, musste die Feuerwehr in diesem Jahr 664 Mal ausrücken. Darin enthalten sind auch 107 Unwettereinsätze. Besonders hart traf es im Mai es den Ortsteil Holzhausen. Rund 80 Mal musste die Wehr alleine bei dieser Unwetterlage helfen. Die Zahl der Notfalltüröffnungen bleibt mit 154 auf einem konstant hohen Niveau. 20 Mal wurde die Feuerwehr zur Unterstützung angefordert, bei der sich Tiere in Not befanden. So musste im Oktober einer Meise aus Feuerwehrleinen und alten Lappen ein „Aufzug“ gebaut werden, nachdem sich der Piepmatz in eine Metallstütze verirrt hatte. Der Einsatz sorgte bundesweit in den Medien für Aufsehen.
Auch bei den Brandeinsätzen zeigt die Statistik weiterhin nach oben. Mussten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr zwei Großbrände bekämpfen, waren es jüngst doppelt so viele. In der Nacht zum 27. Februar brannte der Dachstuhl einer Gaststätte in Retzen. Verletzt wurde hierbei niemand. Anders bei einem Feuer in der Straße „Neumarkt“. Hier brannte es Ende Mai in einem Mehrfamilienhaus. Für eine Bewohnerin kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der Großbrand in der Ladestraße im September 2019 ist den Einsatzkräften noch gut in Erinnerung. Damals brannte über mehrere Tage eine Lagerhalle vollständig aus. Rund 200 Einsatzkräfte waren vor Ort. Fast auf den Tag genau vier Jahre später musste die Feuerwehr im September erneut zu einem Lagerhallenbrand in die Ladestraße ausrücken. Hier brannte es im Gebäude der ehemaligen der Genossenschaft. Das Feuer war in der Nacht ausgebrochen und konnte nach mehreren Stunden erfolgreich gelöscht. Der doppelte Brand eines Kita-Neubaus am Elkenbreder Weg, bei dem die Wehr in nur wenigen Wochen gleich zwei Mal ran musste, zählt zu den traurigen Besonderheiten des Jahres. Betroffen gemacht hat auch der plötzliche Tod von Andreas Echterhof die Kameradinnen und Kameraden. Der stellvertretende Feuerwehr-Chef und Leiter der hauptamtlichen Wache starb im August nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von nur 57 Jahren.
An Heiligabend besuchte Bürgermeister Dirk Tolkemitt die Feuerwache – vermutlich zum letzten Mal an der Oerlinghauser Straße. Im kommenden Jahr plant die Wehr ihren Umzug in den Neubau an der Lockhauser Straße. Neben den hauptamtlichen Kräften soll auch der Löschzug Schötmar/Werl-Aspe, mit kleinem zeitlichen Verzug, nachziehen. Tolkemitt dankte den Einsatzkräften für ihr Engagement. „Es war ein außergewöhnliches Jahr für uns alle und es ist toll zu sehen, dass es Menschen gibt, die in dieser schweren Zeit zupacken“, lobte Tolkemitt. Positiv entwickelt hat sich auch die Kinderfeuerwehr Bad Salzuflen. So konnte im Frühjahr die insgesamt vierte Gruppe für den Feuerwehrnachwuchs an den Start gehen. „Wir freuen uns sehr, dass die Kinder- und auch die Jugendfeuerwehr so gute Arbeit machen und danken allen Beteiligten für ihren Einsatz“, sagte Feuerwehr-Chef Ralf Mensenkamp. Um die Arbeit in der Führung nach dem Ausscheiden von Andreas Echterhof breiter auf mehrere Schultern zu verteilen, wurde im November eine kurzfristige Anhörung in der Fahrzeughalle der Feuerwache organisiert. Einstimmung wurde Christian Drewes von der Mannschaft als neuer, stellvertretender Leiter vorgeschlagen. Der Rat hat diesen Vorschlag in seiner Dezembersitzung angenommen und Drewes bestätigt. An Heiligabend erhielt der 51-Jährige von Bürgermeister Dirk Tolkemitt zudem seine Ernennungsurkunde als Fachdienstleiter 37. Zum 1. Januar wird er damit neuer Wachleiter der Feuerwache Bad Salzuflen und ist damit Chef von rund 45 hauptamtlichen Kräften sowie der Verwaltung der Feuerwehr. Axel Sander wird sein Stellvertreter werden.