Noch nie in der Bad Salzufler Geschichte hat die hiesige Wehr so viele Einsätze gefahren, wie in 2024. Auch wenn das Jahr noch nicht vorüber ist, wurde schon eine erste Zwischenbilanz gezogen. Demnach wurde die Wehr bereits 1050 Mal zur Hilfe gerufen. Die bereits im Vorjahr schon üppige Zahl ist damit bereits schon jetzt um 100 übertroffen.
Die Gründe dafür sind beim obligatorischen Besuch des Bürgermeisters an Heiligabend auf der Feuerwache Thema gewesen. Erstmals fand die Veranstaltung in den Räumen der neuen Wache an der Lockhauser Straße statt. „Erstes Zitat des BGM zur neuen Wache“, sagte Bürgermeister Dirk Tolkemitt vor den an Heiligabend diensthabenden Schichten aus Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. Für letztere war der Umzug im September in die neuen Räumlichkeiten ein positives Highlight des Jahres. „Die Abläufe haben sich bereits eingespielt und wir haben uns gut eingelebt“, berichtete Christian Drewes, Wachleiter und stellvertretender Feuerwehr-Chef. Bei einem Neubau dieser Größe seinen eventuelle Mängel nicht unüblich. Diese sollen aber nach Wunsch der Wehr alsbald abgestellt werden.
Anders als in den Vorjahren gab es in 2024 glücklicherweise keine Brandtoten. Dennoch hatten die rund 350 aktiven Kräfte allerhand zu tun. In fast allen Einsatzbereichen sind Zahlen deutlich gestiegen. Insbesondere im Bereich der Hilfeleistungen, zum Beispiel bei Notfalltüröffnungen gab es ein deutliches Plus. Waren es vergangenes Jahr noch 154, rückte die Wehr 2024 rund 20 Mal mehr aus. Ein Unwetter hat Ende Juni den Ortsteil Wüsten besonders hart getroffen. Rund 130 Einsatzkräfte waren über Stunden mit der Abarbeitung der über 50 Einsätze beschäftigt. Weitere 100 Einsätze im Bereich von Unwetterschäden hatte die Feuerwehr bei Früh- und Herbststürmen abzuarbeiten. Drei Großbrände galt es zu bewältigen. Kurioser Weise alle drei mit nur wenigen Tagen Versatz im April. „Die Außentemperaturen waren zu dem Zeitpunkt schon sehr warm und die Belastung für die Einsatzkräfte damit besonders hoch“, erklärte Drewes. Auch das erneute Feuer des Kita-Neubaus am Gröchteweg zählt dazu. Zum wiederholten Male musste der Rohbau durch die Feuerwehr gelöscht werden. Eine unklare Rauchentwicklung in der Osterstraße mündete ebenfalls in einen stundenlangen Einsatz. Der Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftsgebäudes brannte und musste von der Feuerwehr aufwendig gelöscht werden. Verletzt wurde dank schnellen und umsichtigen Handelns zum Glück niemand.
Eine kleine positive Entwicklung gab es bei den schweren Verkehrsunfällen, bei denen die Feuerwehr Menschen aus ihren Autos befreien musste. Waren es 2023 noch 20 Einsätze dieser Art, wurden die Kräfte dieses Jahr 17 Mal zur Hilfe gerufen. Gestiegen ist indes die Zahl der ausgelösten Heimrauchmelder. Von 17 im Vorjahr auf 31. In vier Fällen handelte es sich um ein Realfeuer und Menschen mussten von den Einsatzkräften aus ihren Häusern gerettet werden. „Alleine diese Zahl zeigt, dass Rauchmelder absolut sinnvoll sind“, betonte Christian Drewes. Deutlich häufiger haben in diesem Jahr auch Brandmeldeanlagen ausgelöst. Waren es 2023 noch 138 fehlerhafte Alarme, kamen in diesem Jahr bereits rund 20 dazu.
Im kommenden Jahr möchte die Wehr den Einzug in die neue Feuerwache auch mit den Bürgerinnen und Bürgern feiern. Im Frühjahr ist ein großer Tag der offenen Tür geplant. Genauere Informationen dazu sollen noch folgen.