Das Orkantief Zeynep hat der Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen am Freitag rund 50 Einsätze beschert. Glücklicherweise blieb es jedoch meist bei Sachschäden. Nachdem um 16.30 Uhr die ersten Hilfegesuche für die Salzestadt auf der Leitstelle Lippe in Lemgo eingingen, wurde die Einsatzzentrale der Feuerwache an der Oerlinghauser Straße in erhöhte Bereitschaft versetzt.
Die Kameraden mussten auch gar nicht lange warten, bis weitere Einsätze eingingen. Die Gerätehäuser in Lockhausen, Bad Salzuflen und Retzen als erstes vorsorglich besetzt. Wenig später kamen auch die Einheiten in Biemsen-Ahmsen, Wüsten und Schötmar hinzu. Rund 110 Kräfte waren zwischenzeitlich im Dienst. Die Mitglieder des Löschzug Holzhausen und der Löschgruppe Wülfer-Bexten wurden für zeitkritische Alarmierungen vorgehalten. Von den rund 50 Unwettereinsätzen, die im Laufe des Freitagnachmittags und dem Abend eingingen, wurden die Ortsteile Bad Salzuflen, Schötmar und Retzen besonders stark getroffen.
Auch aus Wüsten gab es zahlreiche Anrufe. Hier musste unter anderem bei einem Mehrfamilienhaus in der Waldemeine die Drehleiter der Löschgruppe Bad Salzuflen anrücken. Dachpfannen hatten sich gelöst und drohten herunterzufallen. Das Gro der Einsätze verteilte sich im Stadtgebiet jedoch auf umgestürzte Bäume. Unter anderem musste der Rettungsweg zur Konzerthalle im Kurpark von den Einsatzkräften mittels Kettensäge freigeschnitten werden. In der Waldstraße stürzte ein 25 Meter langer und 25 Zentimeter dicker Baum um und begrub unter lautem Knallen ein Terrassengeländer sowie einen angrenzenden Vorgarten eines Wohnhauses unter sich. Die Bewohnerin blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon.
Der wohl spektakulärste Einsatz rund um das Orkantief fand in Wülfer-Bexten statt. Ein Mann war gegen 22.15 Uhr mit seinem Wagen auf der Oerlinghauser Straße unterwegs, als kurz vor dem Kreisel zur Ostwestfalenstraße ein zehn Meter großer Baum vor ihm auf die Straße stürzte. Der Fahrer konnte seinen Wagen nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte in den Baum hinein. Da zunächst nicht klar war, ob der Wagen des Mannes durch den Baum begruben wurde, alarmierte die Leitstelle Lippe die Rettungskräfte unter dem Stichwort „Person unter Baum eingeklemmt“. Dieses bestätigte sich allerdings nicht. Der Mann hatte Glück im Unglück und bleib trotz der enormen Wucht leichtverletzt. Die Papenhauser Straße sowie die Gustav-Schalk-Straße wurden aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt. Ein passieren war für die Einsatzkräfte aufgrund des immer wieder auffrischenden Sturms zu gefährlich.
Bereits am Freitagmorgen mussten die hauptamtlichen Kräfte zu zahlreichen weiteren Hilfeleistungen, wie dem abstreuen von Ölspuren oder Türöffnungen ausrücken. Auch ein kleinerer Brandeinsatz war dabei. Nachdem die Einsätze mit Unwetterbezug gegen Mitternacht etwas nachließen, wurde die Feuerwache zurück in den normalen Bereitschaftszustand versetzt. In der Nacht zum Samstag kamen weitere zehn Einsätze hinzu. Seit dem Samstagmorgen sind weitere Einheiten der Feuerwehr im Einsatz. Rund 20 Kräfte beseitigen gemeinsam mit dem städtischen Baubetriebshof die Schäden des Sturmtiefs Zeynep. Die vorhandenen Straßensperren sollen im Laufe des Vormittags aufgehoben werden.