Kilometerweit war die kapitale weiße Rauchfahne zu sehen: Ein Feuer hat gestern den Dachstuhl eines schönen Fachwerk-Bauernhauses auf einem großen Hof bei Pillenbruch zerstört. Die Flammen hatten dabei leichtes Spiel: Sie fanden ständig frische Nahrung in gelagertem Heu.
Was den Helfern den Job erschwerte: „Das Feuer war sehr hartnäckig. Wir haben ungefähr eine Stunde gebraucht, es unter Kontrolle zu bringen“, sagte Einsatzleiter Siegfried Wrobel, stellvertretender Chef der hauptamtlichen Wache. Als die größten Flammen endlich gelöscht waren, räumten die Feuerwehrleute die verkohlten Reste des Dachstuhls beiseite, um verbliebene Glutnester aufzuspüren. Dies dauerte an der Pillenbrucher Straße bis in den Abend hinein.
Der Alarm ging gestern um 12.45 Uhr in der Wache ein. „Als wir eintrafen, stand die hintere Hälfte des Dachstuhls bereits voll in Flammen“, so Wrobel. Die rund 40 Feuerwehrleute der Löschzüge Wüsten, Salzuflen, Schötmar/Werl-Aspe und der Hauptwache bemühten sich mit acht Löschfahrzeugen und zwei großen Hubleitern um Schadensbegrenzung.
Während aus nahen Teichen gepumptes Löschwasser auf den Dachstuhl gespritzt wurde, trugen andere Helfer Wertgegenstände – zum Beispiel eine alte Eichentruhe – aus dem Bauernhaus heraus. „Im Rest des Hauses ist überall Löschwasser“ so Siegfried Wrobel.
Verletzt wurde zum Glück niemand. So musste auch das DRK-Rettungsteam nicht eingreifen. Zur Brandursache konnte die Feuerwehr gestern noch nichts sagen. Diese müssen jetzt Experten der Kripo ermitteln. Den Sachschaden bezifferte Wrobel auf weit über 100 000 Euro. „Der große Dachstuhl ist komplett abgebrannt, im Rest des Hauses, auch in der dortigen Wohnung, ist überall Löschwasser eingedrungen.“
Artikel aus der Lippischen Landeszeitung vom 31.12.2004