Am 16.02.2012 um 18.14 Uhr erfolgte eine Alarmierung der Löschgruppen Lockhausen, Wülfer- Bexten sowie des Kommandodienstes zur Firma Plastic Design. Die Alarmmeldung lautete „ABC 2, unbekannte Flüssigkeit läuft aus, Menschenleben in Gefahr“. Der Vorort eingetroffene Kommandodienst, holte die Informationen über die Stoffe und den Personalstand ein. Die zuständige Schichtleiterin teilte dem Kommandodienst mit, dass 5 Personen vermisst werden.
Nach wenigen Minuten erreichte das erste Einsatzfahrzeug die Einsatzstelle. Der Gruppenführer des TLF 16/25 aus Lockhausen machte sich mit der Einsatzlage vertraut. Unter Körperschutzform 1 ging der erste Angriffstrupp zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Bei dieser Körperschutzform werden HUPF- Einsatzbekleidung sowie Atemschutzgeräte mit Maske und Flammschutzhaube getragen.
Zeitgleich erreichten der Gerätewagen Logistik aus Lockhausen und das Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 aus Wülfer die Einsatzstelle. Die TLF- Besatzung errichtete eine Notdekon aus Steckleiterteilen und Folie. Es wurden die Ein- und Ausgänge markiert und die Einsatzstelle abgesperrt. Die Kameraden bauten einen dreifachen Löschangriff auf, bestehend aus den Löschmitteln Wasser, Schaummittel sowie einem Pulverlöscher.
Die erste vermisste Person wurde nach kurzer Zeit in einem Stapler vorgefunden. Der Gabelstaplerfahrer hatte bei Rangierarbeiten einen Gefahrgutbehälter beschädigt, aus dem eine unbekannte Flüssigkeit auslief. Während der Rettungsmaßnahmen entdeckte der erste Angriffstrupp den beschädigten Gefahrgutbehälter und gab die UN- Nummer an den Einsatzleiter weiter. Somit konnte auf schnellstem Wege der Gefahrstoff Propionsäureanhydrid (Gefahrenklasse 8 ) mit der UN- Nummer 2496 ermittelt werden. Aufgrund dieser Informationen wurden nun weitere Einsatzkräfte mit CSA (Chemikalienschutzanzug) zur Menschenrettung eingesetzt. Der zweite Angriffstrupp des TLF dekontaminierte die Verletzten und die CSA- Träger. Einweganzüge sowie Masken mit Filtergerät dienten dabei zum Eigenschutz.
Nach einiger Zeit merkten die Kameraden, dass es sich um eine Alarmübung handelte und der Puls beruhigte sich langsam. Nach dem Übungsende erfolgte eine Einsatznachbesprechung im Gerätehaus.
Einen besonderen Dank gilt der Firma Plastic Design für die Unterstützung bei der Alarmübung.