Jahresdienstversammlung auf der neuen Feuerwache
Text: Daniel Hobein / Fotos: Leon Stock
Beeindruckende Zahlen hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen am Freitagabend im Rahmen ihrer Jahresdienstversammlung vorgestellt. So wurde die Wehr 2023 erstmals über 900-mal zur Hilfe gerufen, die Mitgliederstärke kratzt an der 600er Marke. Eigentlich zwei Gründe für Feuerwehr-Chef Ralf Mensenkamp ganz zufrieden zu sein. Doch es schwingt an dem Abend auch etwas Unzufriedenheit mit. Gerne hätte er seinen Kameradinnen und Kameraden sowie den anwesenden Rat- und Verwaltungsmitgliedern die neue Feuerwache in Gänze gezeigt. Sie diente der Wehr erstmals als Austragungsort der alljährlichen Jahresdienstversammlung. Doch leider stockt der Bau auf der Zielgrade an der einen oder anderen Stelle. „Wir holen die Besichtigungen auf jeden Fall nach und bleiben heute hier in der Fahrzeughalle“, sagte Mensenkamp vor den rund 200 anwesenden.
Rückblickend sei das Jahr 2023 ein Gutes gewesen. So konnten unter anderem bei der noch recht jungen Bad Salzufler Kinderfeuerwehr alle Führungspositionen inklusive Stellvertretungen besetzt werden. Mit 57 Jungen und Mädchen, sowie in einigen Ortsteilen einer Warteliste, ist die Kinderfeuerwehr das Rückgrat der Nachwuchsgewinnung. Auch die Jugendfeuerwehr hat sich um 25 Mitglieder auf starke 134 gesteigert. Die Zahl der aktiven Einsatzkräfte ist mit 343 auf einem konstanten Niveau geblieben. Das ist auch gut so, denn die Arbeit für die Feuerwehr wird nicht weniger. „Die Bevölkerung wird immer älter und bleibt vielfach noch in den eigenen vier Wänden wohnen. Deswegen werden auch immer mehr Hausnotrufsysteme installiert, die für uns zu mehr Einsätzen im Bereich von Notfalltüröffnungen führen“, berichtet der Leiter der Wehr. Das seien im vergangenen Jahr alleine 157 der Einsätze gewesen. Im Bereich der ausgelösten Heimrauchmelder ist die Zahl zwar rückläufig gewesen, dennoch appellierte Christian Drewes, stellvertretender Feuerwehr-Chef, an deren Notwendigkeit. „80 Menschen sind in den letzten Jahren alleine in Bad Salzuflen durch ausgelöste Heimrauchmelder gerettet worden“, berichtete Drewes mit Blick auf die Statistik. Auch räumte er mit dem immer noch verbreiteten Mythos auf, dass die Rauchmelderpflicht nur für Neubauten gilt.
Neben vier Großbränden hat die Feuerwehr im vergangenen Jahr auch eine Brandtote beschäftigt. „Diese Einsätze sind für alle emotional kräftezehrend“, betonte Ralf Mensenkamp. Auch der Tod vom stellvertretenden Leiter der Wehr, Andreas Echterhof, habe vielen Kameraden den Boden unter den Füßen weggezogen. Mit gegenseitigen Gesprächen, unter anderem mit dem Team der psychosozialen Unterstützung (PSU), konnte die Trauer besser verarbeitet werden.
Für sein 60-jähriges Dienstjubiläum wurde Udo Drewes ausgezeichnet. Seit 70 Jahren sind Hermann Höke und Friedrich-Wilhelm Wöhler dabei. Das Feuerwehr–Ehrenzeichen in Silber für ihre 25-jährige Treue ging an Moritz Nähler, Benedikt Kerscher, Marc Krieger und Feuerwehrseelsorger Andreas Gronemeier. Thomas Niebuhr, Holger Dirker, Michael Bröker, Marc Filges, Jens Cord-Arning, Christian Pieper, Frank Kroos, Olaf Stähler, Andreas Wehmeier und Marc Frodermann sind bereits seit 35 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr dabei. Sie erhielten das Abzeichen in Gold.
Erstmals in der Bad Salzufler-Feuerwehrgeschichte wurde auch das Abzeichen „Gold+“ für 50-jährige Zeit im aktiven Dienst verliehen. Es erhielt unter großem Beifall Thomas Becker von der Löschgruppe Bad Salzuflen. Zum Feuerwehrmann beziehungsweise zur Feuerwehrfrau wurden Felix Adam, Dustin Klemme, Irina Schinkel, Moritz Brandes, Matthias Kühle, Tim Lukas Schinkel, Tim Burmeier, Alina Künsting, Emma Stock, Pia Frodermann, Hakif Mehmeti, Melanie Weber, Hendrik Funke, Mareile Meßmann, Kai Wiebesiek, Hannah Göckemeyer, Emily Sophie Otto, Kevin Wolf, Tim Schapeler, Tim Haase und Fynn Zimmermann befördert.
Den Rang des Oberfeuerwehrmanns beziehungsweise der Oberfeuerwehrfrau erhielten Jan-Hendrik Bachmann, Marc-Andre Pieper, Till Bäumer, Holger Raker, Fabian Franck, Alexander Schoenen, Patrik Girnus, Claudia Scholz, Marvin Lüdtke, Noel Stock und Umut Özler. Hauptfeuerwehrmann wurde Nils Allersmeier. Neue Unterbrandmeister sind Florian Duda, Wayne Winkler und Niklas Schemmel geworden. Den Titel Brandmeister tragen Christian Kunze, Alexander Partosch, Maurice Müller, Marcel Thomae und Jan Henrik Ostmeier. Zum Oberbrandmeister beziehungsweise zur Oberbrandmeisterin sind Andre Brokbartold, Tim Ortmann, Frederik Hucke, Carsten Schmidt, Matthias Lampenscherf, Dennis Wohlan und Jessica Maris ernannt geworden. Den Titel Hauptbrandmeister tragen Martin Dittmann, Dennis Meyerkoort und Oliver Kempkes. Martin Deppe und Jan Roos haben den Rang des Brandinspektors erhalten. Neuer Brandoberinspektor ist Jörg Wächter. Aus dem hauptamtlichen Bereich wurden Florian Schmidt und Timo Beckmeier zum Brandamtsrat, sowie Axel Sander zum Brandrat befördert.
Für ihr langjähriges Engagement im Dienste der Feuerwehrwesens wurden Wilfried Schmidtpott mit der Verdienstspange in Gold des Lippischen Feuerwehrbandes, sowie Bernd Thomsen mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet.
Bürgermeister Dirk Tolkemitt würdigte die Leistung der Feuerwehr und Dankte den Einsatzkräften. „Ich bin mir sicher, die Stadt ist bei Ihnen in guten Händen. Vielen Dank für ihre Unterstützung“, betonte das Stadtoberhaupt.