Zwei Großbrände haben die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen in diesem Jahr beschäftigt. Während ein Scheunenbrand im September in Ehrsen-Breden vergleichsweise glimpflich verlief, hatten die Einsatzkräfte vor gut vier Wochen in Wüsten alle Hände voll zu tun. Dort brannte in der Straße „Sundern“ ein unbewohntes Haus auf einem alten Bauernhof vollständig aus. Besonders die Löschwasserversorgung war aufgrund der entlegenen Lage sowie der frosten Temperaturen eine Herausforderung. Durch eine Riegelstellung konnte verhindert werden, dass auch weitere Teile der Scheune zum Raub der Flamme wurden.
Im vergangenen Jahr wurde die Feuerwehr insgesamt 818 Mal zur Hilfe gerufen. In diesem Jahr könnten es fast punktgenau gleichviele Einsätze werden, lag die Zahl bisher schon bei rund 800. Und doch ist 2022 aus Sicht der Freiwilligen ein besonderes. Nach zwei Jahren der Pandemie ist die Feuerwehr dieses Jahr erstmals wieder zum halbwegs normalen Dienstbetrieb über gegangen. „Wir haben sehr lange an der Maskenpflicht an den Stellen festgehalten, bei denen größere Abstände nicht eingehalten werden konnten“, sagte Feuerwehr-Chef Ralf Mensenkamp. Das alles, sagt er, um die Einsatzbereitschaft und damit die Sicherheit für die Bürger der Stadt nicht zu gefährden. Während seine Kameradinnen und Kameraden im vergangenen Jahr zu vergleichsweise wenigen Unwetterschäden rausgefahren sind, traf es 2022 die Salzestadt deutlich härter. Insgesamt 85 Mal mussten Bäume entfernt oder Keller von Schlamm und Wassermassen befreit werden. Die Zahl der Mittelbrände (Feuer 3) hat sich von sieben auf 14 verdoppelt. Unangefochten sind noch immer technische Hilfeleistungen wie Türöffnungen oder Tragehilfen für den Rettungsdienst. Fast die Hälfte aller Einsätze der Bad Salzufler Feuerwehr sind hier zu verorten. „Und die Zahl wird vermutlich weiter steigen“, erklärt der Stadtbrandinspektor. Grund dafür sei, dass die Menschen immer älter werden und vielfach noch bis ins hohe Alter alleine zu Hause lebten. Die Zahl der ausgelösten Heimrauchmelder ist in diesem Jahr auf 24 leicht gestiegen. Im Vorjahr waren es zwei weniger. Zu schweren Unfällen mit eingeklemmten Menschen musste die Feuerwehr in diesem Jahr 13 Mal ausrücken, davor waren es sieben mehr.
An Heiligabend zog Ralf Mensenkamp auf der Bad Salzufler Feuerwache insbesondere mit Blick auf die Mitgliederzahlen ein positives Fazit. „Die Kinderfeuerwehr hat sich super entwickelt und die Betreuer machen richtig gute Arbeit“, lobte der Feuerwehr-Chef. So sind derzeit 56 Kinder in der jüngsten Abteilung der Feuerwehr dabei. Im Januar startet auch im Ortsteil Wüsten eine eigene Gruppe. Bei den etwas Älteren gelang es ebenfalls die Zahlen zu stabilisieren. So sind 114 Jugendliche bei den Dienstabenden in den jeweiligen Einheiten dabei, davon 28 Mädchen. Insgesamt zählt die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen 573 Mitglieder. Die 43 hauptamtlichen Kräfte sollen im kommenden Sommer laut Plan auf die neue Feuerwache an der Lockhauser Straße umziehen. „Aktuell sind alle laufenden Bauvorhaben im Plan“, erklärte Mensenkamp. Bernd Zimmermann, der als technischer Beigeordneter der Stadt den Bürgermeister auf der Wache an Heiligabend krankheitsbedingt vertrat, dankte den anwesenden Kräften aus Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst für ihre geleistete Arbeit. „Es war kein einfaches Jahr, aber Sie alle haben das gut gemeistert“, sagte Zimmermann mit Blick auf die unterschiedlichsten Herausforderungen. Die Sicherheit der Stadt sei ein wichtiges Gut. Nicht nur an den Gebäuden der Feuerwehr gäbe es Investitionsbedarf, sondern auch an vielen anderen städtischen Immobilien. „Mit dem Neubau der Feuerwache ist das jedoch schon ein Schritt in die richtige Richtung“, betonte der Beigeordnete. Das geschehe auch, um den stetig steigenden Anforderungen an die Kameraden gerecht zu werden.