Das Feuerwehrgerätehaus an der Kirchheiderstraße in Wüsten ist Geschichte. Nach über 46 Jahren der Nutzung ist die dortige Löschgruppe in ihr neues Domizil an der Salzufler Straße umgezogen.
Rund einen Kilometer Luftlinie liegen die beiden Gerätehäuser nur auseinander – trotzdem trennen sie Welten. Löschgruppenführer Sascha Witt konnte am großen Umzugstag deswegen seine Freude kaum verbergen. „Die Kameradinnen und Kameraden freuen sich alle riesig auf den Einzug“, sagt er. Hell, großzügig und vor allem auf dem Stand der Technik befindet sich das neue Gerätehaus direkt an der Salzufler Straße. 42 aktive Mitglieder zählt Witt zu seinem Team. Das alte Gerätehaus platzte ob dieser Stärke aus allen Nähten. Sogar sein Löschgruppenführer-Büro musste er für Umkleidemöglichkeiten „opfern“. Doch nicht nur das. Auch die Parkplatzsituation war mit unter prekär. „Durch die Nachbarschaft mit dem Fußball- und Kartverein ist es insbesondere am Wochenende voll geworden“, berichtet Sascha Witt. Nicht selten wurde es im Einsatzfall dann brenzlig für die an- und ausrückenden Kameraden.
Auch für die insgesamt drei Fahrzeuge der Löschgruppe war der Platz knapp, blieb bei nur zwei Hallentoren eine gute Logistik nicht aus. Doch das alles ist passé. Mit einer separaten Einfahrt, sowie einer Alarmausfahrt ist das neue Gerätehaus auch in Sachen Einsatzsicherheit dem vorherigen mehr als eine Nasenläge voraus. So stehen in den neuen Räumlichkeiten 60 Spinde zur Verfügung, zehn alleine für die Frauen der Einheit. Und auch die Jugendfeuerwehr mit ihren acht Jungen und sechs Mädchen kann sich über eigene Lagerplätze für ihre Uniformen freuen, was auch mit einer großen Wertschätzung für den Nachwuchs einhergeht.
Apropos Nachwuchs: Ab dem kommenden Jahr möchte die Löschgruppe Wüsten auch mit einer Kinderfeuerwehr aufwarten. „Mit dem neuen Gerätehaus haben wir endlich genügend Platz, diese auch passend zu gewährleisten“, sagt Sascha Witt. Die Anmeldung für die Nachwuchswehr soll zum Jahresende beginnen. Energetisch ist das neue Gerätehaus übrigens ebenfalls auf dem Stand der Technik: Wärmepumpe, Bewegungsmelder in den Räumen und eine gute Dämmung sorgen für deutliche Einsparmöglichkeiten bei den Energiekosten.
Ein paar Tage wird es noch dauern bis das alte Geräthaus offiziell an die Stadt zurück übergeben wird. Aufräumen, ausmisten und sortieren stehen für die Mitglieder der Löschgruppe noch an. Bei einer Sache sind sich allerdings alle Kameraden einig: Die alte Luftschutzsirene aus dem Jahr 1938, die als Geschenk vor noch vor dem alten Geräthaus thront, soll in jedem Fall mit zum neuen Domizil mit umziehen.
Im Schnitt 40 Mal pro Jahr wird die Löschgruppe Wüsten alarmiert. Unter anderem fährt sie auch zu den Burgrabenkliniken, der Klinik Flachsheide oder zum Stift Wüsten raus. Neben einem Löschgruppenfahrzeug – LF10/6, einem Mannschaftstransportfahrzeug – MTF, gehört auch ein Tanklöschfahrzeug mit zur Ausstattung der Einheit. Zudem ist die Löschgruppe in die Waldbrandkomponente in Bad Salzuflen eingebunden. Lange musste die Einheit nicht auf den ersten Einsatz vom neuen Standort aus warten. Bereits am Folgetag nach dem Umzug ging es zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage.
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