Deutlich häufiger ist die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen alarmiert worden. Erstmals ist der 800. Einsatz in einem Jahr abgearbeitet worden. Ein neuer Rekord.
Während in den vergangenen Jahren üblicherweise mindestens eine Unwetterlage die Zahlen nach oben trieb, waren es 2021 auf dem Papier insgesamt nur vier Einsätze. Allerdings hat das Schneechaos im Februar und die damit verbundenen Hilfeleistungen Spuren hinterlassen. So rückte bei Rettungsdiensteinsätzen jeweils ein Löschfahrzeug zur Begleitung und Absicherung mit aus. Rund 50 Mal alarmierte die Leitstelle die Wehrleute dafür. Die Zahl der Brandeinsätze ist auf gleichem Niveau wie in den Vorjahren (rund 110). Bedauerlicherweise starben in diesem Jahr drei Menschen in Folge eines Feuers, 2020 glücklicherweise niemand.
Einmal mussten die Kameraden zu einem Großbrand ausrücken. An der Herforder Straße brannte Ende April eine Werkstatthalle vollständig aus – Großalarm wurde ausgerufen. Die anschließenden Bewässerungsarbeiten zogen sich über sechs Wochen hin und finden sich ebenfalls in der Einsatzstatistik wieder. Ausgelöste Heimrauchmelder, wie sie in Wohnungen und Häusern seit einigen Jahren Pflicht sind, waren 21 Mal der Alarmierungsgrund. Acht Mal brannte es wirklich. Elf Menschen wurden von der Feuerwehr gerettet. „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig Heimrauchmelder und die damit verbundene Pflicht ist“, betonte Ralf Mensenkamp, Leiter der Bad Salzufler Feuerwehr beim traditionellen Besuch des Bürgermeisters an Heiligabend auf der Feuerwache. Besonders arbeitsintensiv war in diesem Jahr auch die Unterstützung für den Rettungsdienst. So halfen die Wehrleute mit Drehleiter und vielfach auch mit Muskelkraft bei deren Einsätzen. Schwere Unfälle mit zum Teil eingeklemmten Personen zählt die Statistik 18 an der Zahl – einen ähnlichen Wert wie 2020.
Bürgermeister Dirk Tolkemitt dankte den Einsatzkräften bei seinem Besuch für ihren Einsatz. Die Pandemie habe ihre Arbeit nicht einfacher gemacht. „Das Jahr war für uns alle schwierig, aber leider kommt da noch ein richtiger Brocken namens Omnikron auf uns zu. Aber auch das werden wir Schultern“, gab sich das Stadtoberhaupt zuversichtlich.
Um mit den gewachsenen Anforderungen Schritt zu halten, hat die Feuerwehr der Pandemie zum Trotz erfolgreich ihr Ausbildungskonzept weiter fortgeschrieben. „Wir konnten alle Lehrgänge komplett umsetzen. Das hat allerdings nur durch viel Engagement der Ausbilder und Teilnehmer geklappt“, lobte Mensenkamp. Im kommenden Jahr werde an diesem Thema weitergearbeitet.
So soll auch die Mitgliederwerbung stärker angegangen werden, um neue Kameradinnen und Kameraden für das Ehrenamt in der Wehr zu gewinnen. Der Testbetrieb der Kinderfeuerwehr ist pandemiebedingt verlängert werden. „Gerne hätten wir unsere jüngste Einheit schon für die Allgemeinheit geöffnet. Allerdings hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte der Stadtbrandinspektor. Aktuell nehmen 14 Kinder – allesamt von Feuerwehrangehörigen – daran teil. „Die neuen Virusvarianten betrachten wir ebenfalls mit Sorge, aber wir sind mit entsprechenden Notfallkonzepten vorbereitet“, erklärte der Stadtbrandinspektor. Die permanente Einsatzfähigkeit der Feuerwehr und damit der Schutz der Bürger Bad Salzuflens stehe an erster Stelle.
Wer bei der Feuerwehr mitmachen möchte, kann sich hier bei der für ihm nächstgelegenen Löschgruppe melden:
Wir danken allen Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz in 2021 und wünschen einen friedlichen Jahreswechsel und ein gutes, neues Jahr!