Feuerwehr Bad Salzuflen rückt am Samstagabend zu 60 Einsätzen aus
Ungewöhnlich stark ist der Süden Bad Salzuflens vom Unwetter am Samstagabend (13.06.2020) getroffen worden. Im Ortsteil Holzhausen versanken Straßen in den Wassermassen. Am Meierweg wurde aus einem kleinen Bach ein großer Fluss, der einen Garten mit sich riss.
Den gesamten Samstag über hatten die Kräfte auf der hauptamtlichen Wache, sowie der diensthabende Einsatzleiter (der sogenannte Kommandodienst) die Wetterkarten genau im Blick. Schnell wurde klar, dass das aufkommende Gewittergebiet auch Bad Salzuflen treffen könnte. „Nachdem der Deutsche Wetterdienst bereits für Leopoldshöhe die höchste Warnstufe ausgegeben hatte, haben wir auch für unsere Stadt beschlossen, die Einsatzkräfte in erhöhte Bereitschaft zu versetzen“, sagte Einsatzleiter Marc Frodermann. Um kurz vor 18.00 Uhr waren sowohl auf der Feuerwache an der Oerlinghauser Straße, als auch in einigen Gerätehäusern der Stadt die Feuerwehrleute auf ein mögliches Unwetter vorbereitet. Lange warten mussten sie nicht: Nur zehn Minuten später markierte ein Blitzeinschlag in einem Haus am Hülsenweg den Auftakt eines unruhigen Abends.
Immer mehr Meldungen kamen herein, dass Keller vollgelaufen sind oder ganze Straßenzüge unter Wasser stehen. Vorwiegend betraf das die Ortsteile Holzhausen, Retzen und Hölsen. Später folgte noch Wüsten. Der Blitzeinschlag im Hülsenweg ist vergleichsweise glimpflich ausgegangen, die Anwohner in der Straße „Wettbreden“ trauten ihren Augen jedoch kaum: Binnen weniger Minuten liefen hier mehrere Keller voll. Die Feuerwehr hatte dort alle Hände voll zu tun. Auf der Ostwestfalenstraße floss derweil in Höhe der Abfahrt Retzen Erde und Schlamm auf die Fahrbahn. Die Straße musste für die Reinigung kurzzeitig gesperrt werden.
Koordiniert von der Einsatzzentrale wurden alle eingehenden Meldungen bewertet und die Kräfte entsandt. Einsatzleiter Marc Frodermann war bei größeren Schadenslagen an Ort und Stelle. So musste er auch am Meierweg aktiv werden. Der sonst so beschauliche Moddenbach hatte sich unterhalb des Industriegebiets von Holzhausen durch den kurzen, aber heftigen Starkregen in einen größeren Fluss verwandelt und trat über seine Ufer. Er überflutete gänzlich den Garten eines Wohnhauses und floss weiter in das gerade erst renovierte Einfamilienhaus. Die Feuerwehr besorgte vom städtischen Baubetriebshof Sandsäcke und versuchte damit den Dammbruch zu sichern. In einer Menschenkette, bei der sich auch die betroffenen Anwohner beteiligten, wurde mit viel Muskelkraft dem Wasser Einhalt geboten. Zusätzlich sorgten zwei leistungsstarke Tragkraftspritzen (Feuerlöschpumpen) dafür, dass das Wasser nicht weiter in das Haus fließen konnten. Zwischenzeitlich waren alleine hier etwa 30 Kräfte gebunden. Der Einsatz am Meierweg bildete zugleich das vorläufige Ende des Unwetterabends, der bis weit nach Mitternacht ging.
Neben den hauptamtlichen Kräften, dem Kommandodienst, sowie den Löschzügen Holzhausen und Schötmar/Werl-Aspe, wurden auch die Einheiten aus Retzen, Wüsten, Lockhausen, Wülfer-Bexten und Biemsen-Ahmsen insgesamt 60 Mal zur Hilfe gerufen. Das ganze in nur sieben Stunden. Auch am heutigen Sonntag sind die Einsatzkräfte der Bad Salzufler Feuerwehr in Bereitschaft.