Ausdauerlauf: In voller Montur tritt ein Teil der hauptamtlichen Wachabteilung beim Aufstieg des 148 Meter hohen Gebäudes gegen andere Wehren an. Sie schaffen es bis auf den 19. Platz
39 Etagen ohne Aufzug zu überwinden, bringt selbst den geübtesten Sportler an seine Grenzen. Wenn die 714 Stufen dann auch noch in voller Feuerwehrmontur bestiegen werden, ist nicht nur viel Puste, sondern auch Durchhaltevermögen gefragt. Beim Kölnturm Treppenlauf sind am Wochenende auch acht Kameraden der hauptamtlichen Wache aus Bad Salzuflen an den Start gegangen und haben von den insgesamt 145 Teams einen respektablen 19. Platz errungen.
Zugegeben, bei sommerlich warmen Temperaturen den gläsernen Kubus am Rande des Kölner Mediaparks in voller Feuerwehrmontur hinaufzusprinten, erfordert schon einen Hang zur Selbstqual. Und doch haben sich Dennis Gruhn, André Winkler, Benjamin Theißmann, Michael Firzlaff, Christian Baier, Florian Thyne, Lars Brühl und Christian Scholz genau auf diesen Tag vorbereitet. Am vergangenen Sonntag war es soweit. Scholz, der Idee hatte, als Bad Salzufler Feuerwehr bei dem Wettbewerb anzutreten, hat sich für die nötige Fitness sogar einen kleinen Parcours im heimischen Garten aufgebaut. „Für uns geht es darum fit zu bleiben und das unter Beweis zu stellen“, sagt er. Und auch wenn die Gruppe gemeinsam in Köln angetreten ist, trainiert wurde meist jeder für sich.
Sowohl die feuerfeste Kleidung, als auch die Atemschutzausrüstung sind bei einem Gang in ein brennendes Wohnhaus Pflicht. „Von daher ist der Schritt diese Sachen auch beim Aufstieg im Kölnturm zu Tragen gar nicht so unrealistisch“, erklärt Scholz. Sogar an der Uni Bielefeld wurde im Vorfeld geübt: An zwei Terminen durften die Kameraden ein Treppenhaus des Gebäudes für ihr Training nutzen. Immer wieder ging es die Stufen hinauf bis unters Dach und wieder runter. Kraft, Ausdauer und vor allem der Wille diese Strapazen zu überstehen, wurden geformt.
Am Sonntag in Köln kam noch eine gehörige Portion Adrenalin dazu. „Es war schon Wahnsinn dort anzukommen und etwa 700 andere Feuerwehrkameraden auf dem Vorplatz zu sehen, die wie wir nur ein Ziel hatten“, erinnert sich Christian Scholz und bekommt noch heute Gänsehaut. Als es dann am Nachmittag soweit war, gab es kein Halten mehr. Scholz und seine Kameraden bestiegen den 148 Meter hohen Turm. Im Treppenhaus war dabei deutlich das Ächzen und Stöhnen zu hören – die aufgeheizte Glasfassade tat ihr übriges, den Aufstieg nicht einfacher zu machen. Und doch reichte der Ehrgeiz der Salzufler für den 19. Platz. Bei insgesamt 145 Teams ein sehr gutes Ergebnis. „Wir sind total zufrieden“, bilanzierte Christian Scholz. Für den nächsten Wettbewerb laufen bereits die Trainingsvorbereitungen.