Die Bad Salzufler Feuerwehr sieht sich bei ihren Einsätzen unterschiedlichsten Gefahren ausgesetzt. Oftmals wissen die Einsatzkräfte bei ihrer Alarmierung nicht, was sie vor Ort erwartet. Photovoltaikanlagen auf den Dächern machen Löscharbeiten zu einer zunehmenden Herausforderung.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus Wülfer-Bexten. Foto: Daniel Hobein
Strom der nur mit Hilfe der Sonne produziert wird, ist in Zeiten von steigenden Energiekosten für viele Hausbesitzer interessant. Allerdings verhindern Photovoltaikanlagen (PV) bei einem Brand ein gezieltes Löschen der Feuerwehr. Viele Besitzer der Stromerzeuger haben deswegen die Sorge, ob die Wehr im Falle eines Falles überhaupt eingreifen kann. Diese Sorge ist allerdings gänzlich unbegründet. Die Feuerwehr hilft natürlich auch bei Bränden von PV-Anlagen. Wichtige Informationen sorgen allerdings dafür, dass sich die Einsatzkräfte gut vorbereiten können: So ist es beim Absetzen des Notrufs sinnvoll mit anzugeben, dass es sich um ein Haus mit Sonnenkollektoren handelt, bei dem es brennt.
Vor Ort wird dann die Lage erkundet. Informationen zu der Anlage und wo sich die Geräte wie Wechselrichter, Leitungen oder auch Trennschalter befinden, helfen unmittelbar weiter. Denkbar ist auch, der ganzen Familie zu erklären, wo sich diese Komponenten befinden, damit im Ernstfall jeder Bescheid weiß. Auch ein Schild im Eingangsbereich des Hauses ist eine gute Möglichkeit, auf eine Solaranlage hinzuweisen.
Die eigentliche Gefahr lässt sich allerdings auch damit leider nicht eliminieren: Einen einfachen „Ausschalter“ besitzen Photovoltaikanlagen nicht – die Solar Panels liefern fast unentwegt Strom. Dabei reicht schon Mondschein oder eine ausgeleuchtete Einsatzstelle, damit Strom fließt. Da ein Abdecken der Zellen nicht möglich ist, geht die Feuerwehr mit Bedacht bei PV-Bränden in das betroffene Haus. Ein Löschen über Drehleitern von außen ist zwar auch möglich, allerdings verhindern die Kollektoren, das zum Beispiel Dachpfannen hochgenommen werden können. Der Brand kann somit nur in der Fläche und nicht nur punktuell bekämpft werden. Dennoch gilt für Brände mit PV-Anlagen, genau wie für alle anderen Lagen: Die Menschenrettung hat immer oberste Priorität.
