Am 25. Juni 2016 um 07:30 Uhr wurde die Bezirksreserve Lippe/Gütersloh alarmiert. Nach tagelangen anhaltendem Regen gab der Kreis Borken nahe der Niederländischen Grenze Hochwasseralarm. Der Kreis Borken rief den Katastrophenfall aus und bat unter anderem die Bezirksreserve 4 aus Lippe um Hilfe. Da der Gerätewagen Logistik der Löschgruppe Lockhausen auch mit in den Fahrzeugverband gehört, machten sich sechs Kameraden fertig für einen 24 Stunden Einsatz. Zudem war auch die Löschgruppe Retzen mit eingebunden.
Die notwendigsten Sachen wurden zu Hause gepackt, um dann so schnell wie möglich zum Sammelplatz aufzubrechen. Die Hauptwache der Feuerwehr Bad Salzuflen war für diesen Einsatz der Sammelplatz für verschiedene Einheiten aus dem Kreis Lippe. Nach kurzer Einteilung und Information zum Schadensgebiet ging die Reise los.
Der erste Anlaufpunkt war die Stadt Raesfeld, wo wir von der dortigen Feuerwehr mit kalten und warmen Getränken erwartet wurden. Nach einem kurzen Aufenthalt wurden wir in die Stadt Isselburg verlegt. Durch die nachrückende Versorgungseinheit aus Lemgo wurden wir mit Essen und Getränken versorgt, da es für viele Kameraden die erste Mahlzeit seit Stunden war.
Wir bekamen den Einsatzauftrag einen Deich der Issel zu stabilisieren. Ein Teil der Kameraden wurde zum Beladen von Sandsäcken eingeteilt. Der Rest zum Verbauen der Sandsäcke auf dem Deich. Dort angekommen trafen wir auf die Kameraden vom THW, die schon eine Verladestelle eingerichtet hatten. Der Transport der Sandsäcke konnte nur mit Booten vorgenommen werden, da es keine Zugangswege für Einsatzfahrzeuge zum Deich gab. Die Einsatzkräfte auf dem Deich richteten Anlegestellen für die Boote ein und entluden diese mit Hilfe der Bootbesatzung. Anschließend wurden die Sandsäcke am Deich verbaut.
Nachdem unsere Einheit die Boote geleert, die Sandsäcke getragen und verbaut hatte, war eine vierstündige Pause angedacht und eine Ablösungseinheit sollte die Arbeiten weiterführen. Diese Einheit wurde allerdings woanders eingesetzt. Das hieß für uns durcharbeiten. Um 01:30 Uhr bekamen die letzten Einsatzkräfte ihr Abendbrot, das freundlicherweise vom örtlichen DRK zubereitet wurde. Nach kurzer Pause hieß es wieder weitermachen. Nur die Fahrer der Einsatzfahrzeuge wurden Schlafen geschickt, um wieder fit für die Rückfahrt nach Bad Salzuflen zu sein. Für den Rest der Mannschaft ging die Arbeit bis zum frühen Morgen um 06:30 Uhr weiter.
Das Ziel den Deich zu stabilisieren und somit eine Überflutung zu verhindern, wurde erfolgreich umgesetzt. Auf der Rückfahrt war es in den Einsatzfahrzeugen sehr ruhig. Kaum etwas zur Ruhe gekommen, schliefen die ersten vollkommen erschöpft ein. In Bad Salzuflen wieder angekommen, wurden die Fahrzeuge wieder Einsatzbereit gemacht, so dass der Einsatz gegen 11:30 Uhr beendet war.