Schwerer Verkehrsunfall auf der Ostwestfalenstraße
Bielefeld / Bad Salzuflen. Die Polizei im Kreis Lippe sucht nach einer Erklärung dafür, warum ein 34-jähriger Bielefelder gestern hinter einem Sattelzug auf der Ostwestfalenstraße zum Überholen angesetzt hat, obwohl ihm ein Auto entgegen kam. Beim Zusammenprall mit seinem Wagen riss er auch dessen 61-jährigen Fahrer, ebenfalls einen Bielefelder, mit in den Tod.
Die breit ausgebaute Ostwestfalenstraße mit zwei Standstreifen im Bad Salzufler Ortsteil Knetterheide war regennass gegen 5.20 Uhr, als die beiden Fahrzeuge, ein blauer VW Golf des 34-Jährigen und ein metallgrauer Ford Focus des 61-Jährigen, aufeinander prallten.
Im Streckenabschnitt zwischen dem Kreisel „Oerlinghauser Straße“ und der Abfahrt „Messezentrum“ gibt es keine spezielle Geschwindigkeitsbeschränkung. Auf vielen Abschnitten der Ostwestfalenstraße , die von Bielefeld bis in den Kreis Höxter führt, gilt wegen des bekannt hohen Unfallrisikos Tempo 70. Vielfach wird es durch automatische Messungen und Radarkontrollen überwacht. Die Polizei, die einen Sachverständigen mit der Rekonstruktion des Geschehens beauftragt hat, vermutet, dass der Golf womöglich deutlich schneller unterwegs war als die erlaubten 100 Stundenkilometer auf der Landesstraße.
Als einziger direkter Zeuge des Geschehens könnte vermutlich der Fahrer eines Daimler-Benz-Sattelzuges mit weißer Kabine der Polizei wichtige Hinweise geben. Andere Zeugen glauben erkannt zu haben, dass er versucht hatte, sein schweres Gefährt noch kurz vor dem Zusammenstoß abzubremsen. Der Fahrer wird dringend gebeten, sich bei der Polizei, Tel. (05222) 98180, zu melden.
Durch die Wucht des Zusammenstoßes sei der 34-jährige, der nicht angeschnallt gewesen sein soll, auf die Hutablage seines Wagens geschleudert. Da sich im Golf ein Kindersitz befand und nicht klar war, ob der Mann alleine im Auto gesessen hatte, suchten Beamte zunächst die Umgebung des Fahrzeuges ab. Auch der 61-Jährige, der in seinem Auto eingeklemmt wurde, starb noch an der Unfallstelle. Die Ostwestfalenstraße war für drei Stunden gesperrt.
Artikel aus der Neuen Westfälischen vom 30.11.2004